Dienstag, 27. November 2007

Das erste Mal - Theater in Kristiansand




Zu meinem Geburtstag habe ich ja nicht nur Blumen, CDs und schøne Buecher bekommen - nein es waren auch 2 Theaterkarten fuer den 23.November 2007 dabei. Ein Weihnachtsstueck mit dem Namen "Herrer" sollte meine erste Bekanntschaft mit dem Theater in Kristiansand einleiten. Ich war gespannt und wartete geduldig.

Calle hat nach langer Ueberredungszeit :-) die 2. Theaterkarte an Kerstin aus Vennesla abgetreten und somit waren am 23. November abends zwei Frauen unterwegs, die sich beinah aus stadtplantechnischen Gruenden nicht gefunden haetten. Aber Handys machen es møglich.
Erstmal sind wir schøn Tapas essen gegangen. Denn nach ca 21.30 Uhr wird es schwer in Kristiansand noch einen Koch aufzutreiben. Nach ordentlich viel hvitløk (Knoblauch) - den man immer essen sollte, wenn man danach zu øffentlichen Veranstaltungen geht, sichert den besten Platz! - ging es dann in Richtung grosser Kultur.

Dort angekommen, war der Vorraum noch ziemlich leer, und die Bar hatte keinen Capuccino. Aber dafuer Kaffee mit Bailays, das trøstet einen doch glatt. Nach und nach fuellte sich der Theatervorraum mit schøn angezogenen Menschen. Hey, super, das geht also doch in Kristiansand :-)
Bevor es dann in eine ca 1 h und 20 min. norwegische Komoedie geht, mussten Kerstin und ich natuerlich noch eine rauchen. Der Weg nach draussen mit dem leckeren Kaffee wurde uns allerdings versagt. Rauchen nur ohne Getraenke ausserhalb møglich.

Das Stueck "Herrer" wurde nicht im grossen Theatersaal sondern im kleinen Nebentheater namens Bi-Scenen aufgefuehrt (wie sind die auf den Namen gekommen?). Als sich die Tore zu diesem Raum øffneten, war der erste Blick auf die wunderbar gemuetlichen Stuehle: blaues Plaste sollte uns also die Zeit begleiten. Na- das wird doch ein Kinderspiel. Vor lauter Begeisterung haben wir natuerlich alles fotografiert - und nicht mit dem naechsten Sicherheitspersonal, diesmal in Form einer huebschen blonden Frau, ausgestattet mit Ohrstøpseln und Mikrofon - gerechnet. Fotos machen ist untersagt.
Nun es faellt wohl auf und wird gleich erkannt, wenn Nicht-Norweger ins norwegische Theater gehen.

Die kurzen und lustigen Ausrutscher machte aber das Stueck wieder weg und wir waren ganz angenehm ueberrascht. Drei Maenner arbeiten in einem grossen Einkaufscenter und muessen bevor dieses geschlossen wird, nochmal ihre Notdurft verrichten. Leider ohne darauf zu høren, dass die nette Stimme aus dem Lautsprecher bereits die Schliessung des Centers vorhersagt. Eingeschlossen ueber Weihnachten:ein Lagerarbeiter, die Servicekraft vom Sportgeschaeft und mit der Chef høchstpersønlich. Wie geht man mit der Situation um 3 Tage eingeschlossen zu sein? Hunger, der nur durch ein Brot, einer Wurst und einer Flasche Hochprozentigen gelindert werden kann. Teilen ist das Zauberwort. Und keiner will zurueckstehen. Wer macht die Regeln und wer haelt sich daran. Charakteristische Eigenschaften die teilweise nicht einzuhalten sind und wie geht man miteinander um? Interessant wieviel Wut und Humor in so einem kleinen Stueck stecken kann.
Da waren die tollen Stuehle doch gleich vergessen....

Fuer meinen Teil will ich anmerken, dass ich ueberrascht ueber die "Einfachheit" der Leute auf der Buehne war. Der Unterschied dass es "die da oben auf der Buehne" und wir ja "die Leute aus dem echten Leben" sind, hat man nicht gemerkt. Sinn des Theaters - ja das mag stimmen. Eine kurze wahre Geschichte in wenig Zeit verpackt mit Humor und kleinen Ansaetzen zum Nachdenken. Dafuer gut gemacht und zum Einstieg nicht schlecht :-)
Gluecklicherweise habe ich eine ganze Menge von der Sprache verstanden.

Also nochmals herzlichen Dank an Kerstin fuer die tolle Idee mit den Theaterkarten. Und das naechste Mal ist dann das grosse Theater dran (vielleicht haben die ja rote Klappstuehle?).

Und hier die Bilder

Theater Kristiansand

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