Sonntag, 4. März 2007

sonntags

So...mit Hilfe von meiner norwegischen Arbeitskollegin Anne hab ich mich auf eine Bankstelle in Søgne beworben. Na ich bin gespannt ob das was wird. Drueckt mal die Daumen.

Gestern abend haben Calle und ich das Brettsprachspiel "Amigos" n
orwegisch - deutsch gespielt. Super Sache zum Lernen und Lachen. Schaut mal hier New Amigos

Und heute hab ich auch endlich wieder rausgefunden, wie man Links in die Webside einfuegt und das ganz ohne die Hilfe vom lieben Jens :-) Ja frau lernt nie aus.


Unserer Mia gehts nach der OP vom Freitag schon wieder richti
g gut. Sie hat zwar jetzt einen nackeligen Bauch, aber laeuft wenigstens wieder gerade durch das Haus.
Also im grossen und ganzen ein schønes Wochenende. Jetzt muessen wir nur mal abwarten ob sich all die Muehe auszahlen wird.......



Claudi hat mal gewonnen: und zwar beim Billiard! Letzte Woche im Bowlingcenter in Kristiansand.



Erster Kinobesuch

Bild: Pixelquelle

Vor ein paar Wochen haben wir es nun endlich mal geschafft, das Kino Fønix in Kristiansand zu besuchen. Der deutsche Film „Knallhart“ gab uns Anlass dazu. In Deutschland schon laengst raus aus den Kinos, und sicher schon auf DVD erhaetlich, wurde er hier in Kristiansand erst vorgefuehrt. Da hier in Norwegen die Filme nicht synchronisiert werden, hatten wir also das Glueck uns entspannt in die gemuetlichen Ledersessel zu kuscheln und unserer Muttersprache zu lauschen.Allerdings hatten die Uebersetzer fuer den Untertitel bei den vielen Schimpfwoertern bestimmt ihre Probleme :-)

Kristiansand Kino

„Knallhart“ handelt um einen 15jaehrigen Jungen, der mit seiner Mutter in Berlin lebt. Die Mutter sieht in jedem dahergelaufenen Mann die grosse Liebe und meint durch ihre Leichtigkeit ihren Sohn beeindrucken zu koennen. Michael erlebt an seiner neuen Schule Gewalt und Dominanz pur und da ist es nur eine Frage der Zeit, ab wann er sich zu wehren anfaengt. Er rutscht in einen Drogenring und wird zum Kurier. Die Lieferungen werden immer groesser und gefaehrlicher. Die Taktik des Anfuehrers laesst Michael gross und stark wirken, er ist unerreichbar, ihm gehoert die Welt. Er laesst kein Nachdenken zu. Bis sich eines Tages diese Welt boese aendert und er fuer sich entscheiden muss, ob er stark genug ist .... fuer die Ehrlichkeit.

Der Film

Also kann ich nur empfehlen. Eigentlich muss man sagen: Leider ist der Film der Realitaet sehr nahe. Die „besten“ Geschichten passieren doch immer noch im richtigen Leben ...

Die Norweger waren auch ganz interessant: In dem gemuetlichen Kinosaal waren immerhin 8 Leute :-) Lag sicherlich am teuren Eintrittspreis ...

Kristiansand Internasjonale Kvinneklubb

Im Januar diesen Jahres habe ich durch eine deutsche Bekannte aus Vennesla den ”Kristiansand Internasjonale Kvinneklubb” kennengelernt. Norwegische Frauen haben diesen Club vor 22 Jahren gegruendet um auslaendischen Frauen und deren Familien bei der Integration in Norwegen zu helfen. Kurz nach der Gruendungszeit hatte der Frauenclub starken Zulauf und konnte sein Konzept gut umsetzen. Nach aktiven Jahren sind viele der Einwanderer/Auslaender nach Hause zurueckgekehrt, da sich die Lage in ihren Heimatlaendern wieder verbessert hatte. Danach blieben die neue auslaendische Frauen aus. Und das obwohl derzeit sehr viele Auslaender nach Kristiansand kommen. Nun – ich bin Eine davon.

Integration ist fuer das WIR Gefuehl sehr wichtig.
Bild: Pixelquelle

Ich wurde „vorgewarnt“, dass ich nicht all zu sehr von der Veranstaltung erwarten sollte, viele alte Frauen, die mehr oder weniger nur noch Kaffeekraenzchen halten. Ich bin immer offen fuer Neues – also habe ich mich Daniela und Britta angeschlossen. Auf der Hinfahrt wurde mir erzaehlt, dass sie neuen Wind in den Club bringen wollen. Ein Konzept „Akquirieren von neuen Auslaendern“ hatten sie ausgearbeitet.

Dort angekommen viel mir erst mal der leckere Kuchen und der Tee auf J Begruesst wurde ich von Gisela, einer Deutschen, die bereits seit 9 Jahren in Norwegen lebt und urspruenglich aus Muenchen kommt und auch einige Jahre in Potsdam gelebt hat ... Zufaelle ... Alle wurden herzlich begruesst (ob das am Alter liegt?!) und dann konnten auch Britta und Daniela mit ihren neuen Ideen loslegen.

Ich muss sagen, ich war sehr ueberrascht, wie gut „der alte Kern“ die Vorschlaege zur Veraendung annahm. Kein Abwinken oder Augenrollen. Mein Nachfragen, wie und warum der Club damals entstanden ist, wurde mir gern erzaehlt. Hilfe bei der Integration von Einwanderer/Auslaendern in dem man Unterstuetzung bei der Arbeits- und Wohnungssuche anbot. Wo muss ich melden? Wann bekomme ich eine Aufenthaltsgenehmigung? Wer bringt mir norwegisch bei? Wo melde ich meine Kinder zur Schule/Kindergarten an? Hab ich da ueberhaupt ein Recht drauf? Wo kann ich guenstig einkaufen? Alles Fragen, die viele aus der Not heraus, vorher nicht abklaeren konnten und fuer jede professionelle Hilfe dankbar sind. Also ist man bei den norwegischen Frauen genau richtig: langjaehrige Erfahrung und Wissen pur! Weiterhin wollen die Frauen die unterschiedlichen Kulturen kennenlernen und die Toleranz miteinander staerken. Worte, bei denen ich mich zurueckgelehnt habe und mir dachte „Tolle Sache!“ Schoen, dass es sowas hier gibt. Wenn man weiss, wie verloren man sich in einem fremden Land fuehlen kann, selbstverstaendliche Sachen aus der alten Heimat sich hier als Fehler erweisen, oder Arbeitgeber einen nicht einstellen wollen, da frau noch keine norwegischen Referenzen hat, ist jeder fuer Hilfe und Aufklaerung dankbar.

Jeden 2. Mittwoch im Monat trifft man sich in einem Raum der katholischen Kirche. Auch ein Punkt, der in der Zeitungsannonse sicherlich falsch interpretiert wird und dadurch „Neulinge“ abschreckt. Der Sueden Norwegens ist sehr glaeubig und viele denken, sie landen gleich in einer Sekte. Aber ich kann jeden beruhigen: Nur der Raum ist katholisch.

Trotz des Valentinstags und des starken Schneefalls fanden sich am Mittwoch 14. Februar wieder die Frauen zusammen, diesmal sogar mit Zuwachs aus Eritrea. Ich hatte eine Weiterbildung auf Arbeit und hab es erst spaet in die Stadt geschafft. Aber bestimmt war der Besuch im Januar nicht mein Letzter.

An dieser Stelle sei auch Genia in Neuseeland/Wanganui gegruesst:
Sie besucht auch jeden 2. Mittwoch einen Frauenclub.
Auch sie war am Anfang skeptisch. Mittlerweile ist sie froh ueber
den Kontakt und die Erfahrungen, die sie dort sammeln kann.
Also – wenn Du Lust hast, Genia, dann berichte doch mal...